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Kuschelige Maschen (1)

Irgendwie will es in dieser Saison hierzulande nicht wirklich Winter werden, dennoch hüllen wir uns gerade jetzt gern in warme Fasern. Früher trug ich einen unvorteilhaften Baumwoll-Zwiebellook und wunderte mich, warum ich trotzdem fror. Erst der Tipp meiner Freundin Uta, es doch einmal mit einem Teil aus echter Wolle zu probieren, brachte Erleuchtung. Seither bin ich im Winter ein Wollfan. Aber auch große Wollmimose. Einige Garne ertrage ich überhaupt nicht auf der Haut, während ich andere darauf liebe. Guter Grund, mal bei der Co-Autorin und Modeexpertin Anja nachzufragen.
Während unserer Recherche waren wir echt erstaunt, wieviele verschiedene tierische Wollgarne existieren und dass es da ein paar gab, die wir gar nicht im Fokus hatten. Damit Euch das nicht passiert, zeigen wir Euch in den nächsten beiden Beiträgen alle bekannten und handelsüblichen Garne in gut verdaulichen Häppchen.

Quelle:Wikipedia
Das Wollschaf, Quelle:Wikipedia

Schurwolle

Schurwolle ist die am häufigsten verwendete Wolle. Sie wird durch die Schur am lebenden Tier gewonnen. Zu ihr gehört auch die Lammwolle, die viel weicher ist, da sie vom jungen Schaf kommt. Schurwolle ist recht robust und lässt sich recht unkompliziert reinigen, da sie wie das Fell des Schafes den Schmutz nur oberflächlich annimmt.

Merinowolle
Merinowolle ist dünner und feiner als Schurwolle. Sie kratzt deutlich weniger, ist antibakteriell, atmungsaktiv und hat sogar einen Lichtschutzfaktor. Der Großteil der Merinowolle kommt von neuseeländischen Schafen, die oft raueren Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind und ihr Fell dadurch dichter ist.

Kleine Einkaufshilfe:



Mohair- oder Angoraziege, Quelle: Wikipedia
Mohair- oder Angoraziege, Quelle: Wikipedia

Mohair
Mohairwolle stammt von der Angoraziege, bitte nicht mit dem Angorakaninchen verwechseln. Das Haar der Ziege ist lang, seidig glänzend, leicht gelockt und weich. Durch ihre langen Haare, lässt sich Mohairwolle sehr leicht färben und filzen. Sie wird daher nicht nur für Pullover, sondern auch für Plaids, Plüschtiere und Puppenhaare verwendet.

Kleine Einkaufshilfe:



Angorakaninchen by Ross Little@flickr.com
Angorakaninchen by Ross Little@flickr.com

Angora
Ach, da habe ich sofort das furchterregende Video eines schreienden Angorakaninchens vor Augen, das an Vorder- und Hinterläufen festgebunden auf einer Art Streckbank liegt und dem lebendig die Haare (das Fell) ausgerissen werden. Menschen schrecken aber auch vor nix zurück. Angorakaninchen werden in Europa und Asien gezüchtet, aus deren Härchen sich wunderbar flauschige Wolle gewinnen läßt. Angora-Wolle ist ebenso wie Kamelhaar eine Faser mit Hohlräumen und kann Feuchtigkeit (bis zu 60 Prozent des eigenen Gewichts) vom Körper aufnehmen und langsam nach außen hin abgeben. Leider kann Angora gerade wegen seines hohen Wärmerückhaltevermögens schnell verfilzen. Doch wärmt das Fell der kuscheligen Tiere optimal und hat, so heißt es, sogar heilende Wirkung auf Muskeln und Gelenke (Rheuma), weshalb Angora bei der Herstellung hochwertiger Gesundheitswäsche geschätzt wird. Bei Handstrickgarnen ist Vorsicht geboten: Wegen der sich ständig ablösenden feinen Härchen sind sie nicht zum Verarbeiten von Babysachen geeignet. Extra-Tipp gegen das Fusseln: Vor dem Tragen das Strickstück über Nacht ins Gefrierfach legen oder etwas Haarspray darüber sprühen.

>Kleine Einkaufshilfe:



Im nächsten Beitrag kümmern wir uns um kuschelweiche und höchst warme Garnarten und geben (ganz Fräulein Rottenmeier-like) nützliche Pflegetipps für Eure Wollsachen.

Alles Liebe, Eure Anja

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5 Comments
  • Sabina @Oceanblue Style
    Januar 26 2015

    Hilfreiche Übersicht liebe Anja! Hätte ich gern früher gewusst, so habe ich Glùck gehabt. Gerade einen Merinopulli aus Frankreich bestellt, kann deine Einschätzung, was das gar angeht nur bestätigen. Und den kuscheligen lila Zopfpulli, den ich mir mal gestrickt habe, da hilft natürlich noch das doppelte Garn! LG Sabina @Oceanblue Style

  • Sabine
    Januar 26 2015

    Ein interessanter Beitrag. MIt Angorawolle habe ich auch arge Probleme, eben wegen der Tierquälerei. Ich finde es auch nicht mehr zeitgemäß, es gibt genug andere kuschelige und wärmende Fasern.
    Viele Grüße
    Sabine

  • Anka
    Januar 27 2015

    Merino ist super, Kaschmir noch mehr (Hattest du gar nicht erwähnt?!). Alles, was so fusselt wie Mohair und Angora, ist gar nichts für mich.

    • schminktante
      Januar 27 2015

      Liebe Anka,
      die Wolle begleitet uns im Blog die ganze Woche. Kaschmir kommt selbstverständlich auch noch an die Reihe. Und noch viel viel mehr… 😉